Im Zeitalter der generative AI benötigen Unternehmen klare Richtlinien für den Einsatz dieser transformativen Technologie. Eine gut strukturierte KI-Nutzungsrichtlinie schafft nicht nur Rechtssicherheit im Hinblick auf den EU AI Act, sondern bietet auch praktische Orientierung für Mitarbeitende. Hier präsentieren wir einen pragmatischen 6-Schritte-Plan zur Entwicklung einer effektiven KI-Nutzungsrichtlinie.
Bevor wir in die Details des Entwicklungsprozesses eintauchen, lohnt es sich zu verstehen, was eine KI-Nutzungsrichtlinie eigentlich ist. Stellen Sie sich diese als eine Art "Datenschutzerklärung für KI" vor – nur taktischer und deutlich leserfreundlicher gestaltet. Eine gute KI-Nutzungsrichtlinie:
Anders als bei reinen Compliance-Dokumenten steht hier nicht die rechtliche Absicherung im Vordergrund, sondern eine praktische Orientierung, die tatsächlich gelesen und verstanden werden soll.
Die Entwicklung einer KI-Nutzungsrichtlinie beginnt mit der Bildung eines Teams oder Komitees. Diese Gruppe sollte:
→ Praxis-Tipp: Vermeide die Erstellung im "Elfenbeinturm". Die Richtlinie sollte von denjenigen mitgestaltet werden, die KI tatsächlich nutzen.
Im zweiten Schritt gilt es, klare Ziele für die KI-Nutzungsrichtlinie zu formulieren:
→ Praxis-Tipp: Formuliere 3-5 klare Ziele, die messbar sind und als Grundlage für spätere Evaluierungen dienen können.
Zwischen Schritt 2 und 3 liegt der ideale Zeitpunkt, um die gesamte Belegschaft einzubeziehen:
→ Praxis-Tipp: Nicht nur Fragen, wie KI aktuell genutzt wird, sondern auch, wie Mitarbeitende sie in Zukunft nutzen möchten. Dies hilft, eine zukunftsfähige Richtlinie zu entwickeln.
Basierend auf den ermittelten Bedürfnissen können nun relevante Themenblöcke für die Richtlinie festgelegt werden. Typische Blöcke umfassen:
→ Praxis-Tipp: Priorisiert Themen nach Relevanz für euer Unternehmen. Nicht jede Richtlinie muss alle Aspekte abdecken – Fokus auf das Wesentliche bringt mehr als ein unübersichtliches Dokument. Hier wäre auch der perfekte Absprungspunkt für einen Legal Check einer Kanzlei oder Juristens.
Wenn die inhaltlichen Grundlagen stehen, geht es darum, klare Governance-Strukturen zu etablieren:
→ Praxis-Tipp: Integriert eure bereits bestehende Unternehmensrichtlinien. Die KI-Nutzungsrichtlinie sollte (in einer idealen Welt) nicht im Widerspruch zu anderen Richtlinien stehen.
Der letzte Schritt ist entscheidend für den Erfolg der Richtlinie:
→ Praxis-Tipp: Stellt sicher, dass die Richtlinie in verständlicher Sprache verfasst ist – vermeidt "Juristendeutsch", es sei denn, ihr plant die Richtlinie als interaktiven Chatbot anzubieten.
Es muss nicht jedes Unternehmen das Rad neu erfinden. Orientiert euch an bewährten Beispielen:
Eine KI-Nutzungsrichtlinie ist kein statisches Dokument. Angesichts der rasanten Entwicklung im KI-Bereich sollten regelmäßige Reviews und Updates eingeplant werden:
Eine gut umgesetzte KI-Nutzungsrichtlinie schafft nicht nur Compliance, sondern auch Vertrauen – bei Mitarbeitenden, Kunden und Stakeholdern gleichermaßen.
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