KI-Konnektivität: Der entscheidende Schritt vom Single-Player zum Multi-Player-Modus

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Ein Expertenbeitrag von Maximilian Moehring, Founder & CEO

Während KI-Tools wie ChatGPT im letzten Jahr Rekordnutzerzahlen von über 300 Millionen wöchentlichen Nutzern (stärkstes europäisches Land hinsichtlich Nutzung war übrigens Deutschland) erreichten, stehen wir 2025 vor einem entscheidenden Wendepunkt: Künstliche Intelligenz wandelt sich vom individuellen Produktivitätstool zum unternehmensweiten Betriebssystem. Das fehlende Puzzlestück für diesen Quantensprung? Konnektivität und Integration.

Die KI-Nutzung heute: Der Single-Player-Modus

Die aktuelle Realität in den meisten Unternehmen gleicht einem Videospiel im Single-Player-Modus: Mitarbeiter nutzen KI individuell, oft ohne klare Richtlinien oder gemeinsame Standards. Diese isolierte Nutzung führt zu mehreren Herausforderungen:

  • Compliance-Probleme durch unkoordinierte Tool-Nutzung
  • Fehlende Standardisierung von KI-generierten Outputs
  • Informationssilos und duplizierte Arbeit
  • Mangelnde Nachvollziehbarkeit und Qualitätskontrolle

Kurz gesagt: Die individuelle Nutzung von KI-Tools erzeugt zwar punktuelle Effizienzgewinne, aber keine systematische Transformation von Unternehmensprozessen.

Der Multi-Player-Modus: Kollaborative KI-Nutzung

2025 erleben wir den Übergang zum "Multi-Player-Modus" – einer kollaborativen, integrierten und unternehmensweiten KI-Nutzung. Dieser Wandel wird durch drei zentrale Entwicklungen vorangetrieben:

1️⃣ Projektzentrierte Zusammenarbeit

Die neuesten Entwicklungen bei KI-Plattformen wie ChatGPT und Claude zeigen bereits einen klaren Trend zu projektzentrierter Zusammenarbeit:

  • Geteilte Projekte: Teams können auf gemeinsame KI-Workspaces zugreifen
  • Kontextuelles Wissen: Hinterlegung von Unternehmensdaten für konsistentere Ergebnisse
  • Kollaborative Outputs: Gemeinsames Arbeiten an KI-generierten Inhalten

Diese Funktionen transformieren KI von einem persönlichen Assistenten zu einem Team-Tool, das mit einheitlichem Kontext arbeitet und konsistente Ergebnisse liefert – unabhängig davon, welcher Mitarbeiter die Anfrage stellt.

2️⃣ App-Integration und Connectors

Die zweite entscheidende Entwicklung ist die nahtlose Integration von KI-Tools mit bestehenden Unternehmensanwendungen:

Native App-Integrationen: ChatGPT integriert bereits Google Drive und entwickelt weitere Konnektoren→ KI-App-Stores: Entwicklung von Ökosystemen für spezialisierte KI-Anwendungen→ Bidirektionaler Datenfluss: KI-generierte Inhalte fließen direkt in CMS, CRM und andere Systeme

Diese Konnektivität löst ein zentrales Problem: Bisher landeten KI-generierte Inhalte in einem Vakuum und mussten manuell in die relevanten Systeme übertragen werden. Durch direkte Integration entfällt diese Transferarbeit, was Prozesse erheblich beschleunigt.

3️⃣ Computer-Steuerung und Workflow-Automation

Der dritte Aspekt revolutioniert die Art und Weise, wie KI mit unseren bestehenden digitalen Werkzeugen interagiert:

  • Computer-Steuerung: KI kann repetitive Aufgaben direkt auf dem Bildschirm ausführen
  • End-to-End-Workflows: Von der E-Mail-Erstellung bis zum Versand ohne menschliches Zutun
  • Cross-App-Automation: Übernahme komplexer Prozesse über mehrere Anwendungen hinweg

Ein plakatives Zukunftsszenario wäre hier: ChatGPT extrahiert Daten aus einer E-Mail, überträgt sie in eine Excel-Tabelle, erstellt eine Visualisierung und sendet diese als Antwort – alles autonom und ohne menschliche Zwischenschritte.

Die Herausforderungen des Multi-Player-Modus

Der Übergang zum Multi-Player-Modus bringt zwei zentrale Herausforderungen mit sich, die Unternehmen proaktiv angehen müssen:

Datenmanagement

Die kollaborative Nutzung von KI erfordert ein durchdachtes Datenmanagement:

  • Welche Unternehmensdaten sollen KI-Tools zugänglich gemacht werden?
  • Wie werden diese Daten aktuell gehalten?
  • Wie wird Konsistenz über verschiedene KI-Instanzen hinweg sichergestellt?

Für alle, die KI bereits produktiv im Einsatz haben, ist dieses Thema "eine absolute Nightmare", wie wir aus Erfahrung wissen. Hunderte interne KI-Assistenten aktuell und konsistent zu halten, stellt selbst Tech-affine Unternehmen vor enorme Herausforderungen.

Rollen- und Rechtemanagement

Mit zunehmender Unternehmensintegration wird ein differenziertes Rechtemanagement unerlässlich:

  • Unterschiedliche Nutzertypen (Admin, Power User, reguläre Nutzer)
  • Granulare Zugriffsrechte auf sensible Daten
  • Nachvollziehbarkeit von KI-Interaktionen

Die gute Nachricht: Die großen KI-Anbieter entwickeln bereits umfassende Lösungen in diesem Bereich, ähnlich wie wir es von etablierten Plattformen wie Notion oder HubSpot kennen.

Pragmatischer Implementierungsansatz

Für eine erfolgreiche Transformation zum Multi-Player-Modus empfehlen wir einen dreistufigen Ansatz:

Ebene 1: Strategisches Zielbild

Entwickle eine klare Vision und Strategie für den Einsatz von KI im Unternehmen. Definiere dabei, warum und wohin ihr mit KI wollt.

Ebene 2: KI-Richtlinien

Erstellen von transparente Nutzungsrichtlinien, die festlegen:

  • Wofür KI genutzt werden darf und wofür nicht
  • Welche Tools freigegeben sind
  • Welche Daten verwendet werden dürfen

Ebene 3: Taktische Umsetzung

  • Definiere Power User als interne KI-Champions
  • Etabliere regelmäßige Überprüfungen der KI-Projekte
  • Schaffe klare Ansprechpartner (am besten die KI-Champions) für KI-bezogene Fragen

Fazit: Die Zukunft gehört dem Multi-Player-Modus

Die Konnektivität von KI-Tools markiert den Übergang von individueller Produktivitätssteigerung zu unternehmensweiter Transformation. Unternehmen, die diese Integration früh meistern, werden erhebliche Wettbewerbsvorteile erlangen.

Die Technologie entwickelt sich rasant in diese Richtung – jetzt liegt es an Führungskräften, die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, um von dieser Evolution zu profitieren. Der Multi-Player-Modus der KI-Nutzung ist keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern eine unmittelbare Realität, auf die sich Unternehmen schon heute vorbereiten müssen.

Maximilian Moehring ist Founder & CEO von DECAID, Deutschlands führendem Unternehmen für GenAI-Adoption. Er unterstützt Führungskräfte und Manager dabei, ihre Organisationen und Geschäftsmodelle mit Fokus, Weitblick und Orientierung inmitten der revolutionären Veränderungen des KI-Jahrzehnts zu transformieren.

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Maximilian Moehring
CEO & Founder DECAID Group

Maximilian, GenAI Business Innovator und DECAID-Founder & CEO, revolutioniert die Geschäftsmodelle der Kreativbranche im KI-Zeitalter. Mit seinem "Min-Max-Prinzip" und AI-nativen Frameworks unterstützt er Führungskräfte dabei, den kritischen Wandel vom klassischen "Zeit-für-Geld"- zum zukunftsfähigen "Ergebnis-für-Geld"-Modell zu vollziehen. Seine Masterclasses und Transformations-Workshops (NPS >85) haben bereits renommierte Kreativagenturen und Marken auf ihrem Weg zu AI-nativen Organisationen begleitet.

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